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Schweriner Bauklön – Präsident Thomas Maync fordert schnellere Planung und Reform des Vergaberechts

PRESSEINFORMATION

(Schwerin, 03.09.2025) Der Präsident des Bauverbandes M-V, Herr Dipl.-Ing. (FH) Thomas Maync, begrüßte am Mittwoch zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft zum traditionellen Schweriner Bauklön. In seiner Ansprache mahnte Maync, dass in den ersten 100 Tagen der neuen Bundesregierung zwar der politische Wille erkennbar sei: „Aber ohne klare Prioritäten, gesicherte Budgets und verbindliche Zeitpläne bleibt der Effekt aus. Die anfängliche Aufbruchsstimmung droht zu verpuffen, wenn Ankündigungen nicht in konkrete Projekte übersetzt werden.“
„Die Novelle des Baugesetzbuchs, die Planungen beschleunigt und Kommunen mehr Handlungsspielraum gibt, ist ein klarer Fortschritt. Ebenso begrüßenswert ist die Erhöhung der Infrastrukturmittel. Die Baubranche fordert aber gezielte Investitionsanreize, wie das geplante Förderprogramm für energieeffizientes Bauen im EH55-Standard, andernfalls wird selbst ein Bau-Turbo nicht zu deutlich mehr Bauleistung führen“, so Dipl. Ing. (FH) Thomas Maync.


„Das Topthema der ersten 100 Tage der Bundesregierung war das Sondervermögen. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf Geld, sondern v. a. auf besseren Rahmenbedingungen für Planung, Genehmigung und Umsetzung. Der größte Hebel zur Beschleunigung liegt vor dem ersten Spatenstich – in Planungs- und Genehmigungsverfahren. Große Infrastrukturprojekte verzögern sich nicht durch die Bauausführung. Die Bauwirtschaft in M-V fordert eine grundlegende Straffung der Abläufe, d. h. Ersatzneubauten ohne neue Genehmigungen. Wo dies nicht ausreicht, muss eine Plangenehmigung statt langwierige Planfeststellungsverfahren genügen. Ergänzend bedarf es gesetzlicher Stichtagsregelungen, damit laufende Planungen nicht durch neue Vorgaben ausgebremst werden. Ferner muss das Verbandsklagerecht eingeschränkt werden“, appelliert Präsident Maync.


„Klar ist, dass alle Unternehmen der Bauwirtschaft, kleine, mittlere und große Betriebe, anpacken müssen, um die enormen Baubedarfe umzusetzen – von Wohnungen über Verkehrswege und Energieinfrastruktur bis hin zu Schulen und ÖPNV. Es werden also nicht nur schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren benötigt, sondern auch eine Vereinfachung in der Vergabe. Eine Möglichkeit, den nachweislich hohen Vergabe-, Koordinierungs-, Prüfungs- und Kontrollaufwand zu reduzieren sowie Vorhaben zu beschleunigen, ist in geeigneten Fällen die Gesamtvergabe von öffentlichen Aufträgen. Stattdessen ist die Abweichung von der Fach- und Teillosvergabe heute jedoch an enorm hohe Hürden geknüpft und erfordert einen erheblichen Dokumentationsaufwand. Der neue Gesetzesentwurf reduziert diese Hürden nicht. Um Beschleunigungspotenziale, beispielweise durch serielles, modulares und systemisches Bauen zu heben, brauchen wir eine behutsame Anpassung des Losaufteilungsgrundsatzes. Gesamtvergaben sollten möglich sein, wo es insbesondere aus wirtschaftlichen, technischen oder zeitlichen Gründen zweckmäßig ist. Um die Zukunft zu bauen, braucht Bauen in Deutschland und M-V die gesamte Bandbreite an Vergabemöglichkeiten“, so Maync abschließend.

 

Bauverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.
Der Bauverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. ist der Zusammenschluss von Fachbetrieben des Bauhauptgewerbes und nahestehender Gewerke sowie weiterer Verbände, Unternehmen und Organisationen. Durch die Fusion des Baugewerbeverbandes und des Bauindustrieverbandes Mecklenburg-Vorpommern wurde er 2008 gebildet. Er versteht sich als Vertreter der Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.

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