„Transformation: Innovative Konzepte und Initiativen der beruflichen Aus- und Weiterbildung für die Gestaltung der Energiewende“ – so lautete das Thema des Wettbewerbs um den „Hermann-Schmidt-Preis 2023“. Für ihre herausragenden Konzepte und Modelle wurden drei Projekte ausgezeichnet.
Der Verein „Innovative Berufsbildung“ identifizierte und prämierte drei Projekte aus Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, die beispielhafte Konzepte und Modelle entwickelt und in der Praxis erfolgreich umgesetzt haben. Die Wahl des Wettbewerbsthemas erfolgte vor dem Hintergrund, dass die Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft aktuell eine der größten Herausforderungen ist, vor denen wir stehen, und der beruflichen Aus- und Weiterbildung ein entscheidender Anteil bei der Gestaltung der für die Transformation so wichtigen Energiewende zufällt.
Der 1996 gegründete Verein „Innovative Berufsbildung e.V.“ – getragen vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) sowie wbv Media – hat sich zum Ziel gesetzt, mit dem Hermann-Schmidt-Preis auf innovative Ansätze in der Berufsbildungspraxis aufmerksam zu machen, diese zu fördern und als gute Beispiele zur Nachahmung zu empfehlen. Namensgeber ist der frühere Präsident des BIBB, Prof. Dr. Hermann Schmidt, der das Institut von 1977 bis 1997 leitete. Die Preisverleihung fand am 6. Februar 2024 in Bonn auf der BIBB-Bildungskonferenz „Berufsbildung in der Transformation: flexibel, inklusiv, exzellent“ vor mehr als 150 geladenen Gästen aus Berufsbildungspolitik, -wissenschaft und -praxis statt.
„Kompetenzen für die Bauwende – Sensibilisierung der Bauwirtschaft im Nordosten für das ökologische Bauen“
So heißt das Siegerprojekt, mit dem die Projektpartner, die Europäische Bildungsstätte für Lehmbau Wangelin gGmbH, die abc Bau M-V GmbH und der Bauverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. den „Hermann-Schmidt-Preis 2023“ gewonnen haben.
Das Projekt wendet sich an die Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Niedrigschwellige Einstiegsangebote, wie zum Beispiel Informationstage, sollen kleine und mittlere Unternehmen für den Ökobau und seine Chancen für Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft begeistern. Stroh, Holz und Lehm sind in Mecklenburg-Vorpommern reichlich vorhanden und können Zement oder Beton häufig ohne Qualitätsverlust ersetzen. Parallel wurden Bauunternehmen befragt, dabei entstand ein Reifegradmodell für Firmen auf dem Weg in die Nachhaltigkeit. Die Jury lobt die Verbindung einer breiten thematischen Herangehensweise an die Energiewende im Bausektor mit konkreten Bildungsinhalten. Sie würdigt besonders, dass der Ökobau über den Lehmbau exemplarisch im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung in der abc Bau Ausbildungscentrum der Bauwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern GmbH verankert wurde.